Cholangiokarzinom

Cholangiokarzinom

Cholangiokarzinom (CC) ist ein seltenes, aber hochaggressives Adenokarzinom der Gallengänge, das weltweit 3 % aller gastrointestinalen Krebserkrankungen und 15 % aller primären Leberkrebserkrankungen ausmacht. In den USA werden durchschnittlich 2.000 bis 3.000 neue Fälle pro Jahr diagnostiziert, was einer jährlichen Inzidenz von 1 bis 2 pro 100.000 Einwohnern weltweit entspricht. Die Inzidenz von CC steigt jährlich um ca. 3 %.


Aufgrund der schlechten Reaktion auf die Chemotherapie ist eine frühe Operation die einzige kurative Behandlungsmöglichkeit. Allerdings ist die Sterblichkeit bei einer Operation mit 5-10 % verbunden, und selbst bei einer Resektion ohne Resektionsränder beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate nur 20-40 %. In 50-95 % der Fälle wird CC bei Patienten in einem für eine Resektion zu späten Stadium erkannt. In diesem Fall ist die Prognose schlecht, die mittlere Überlebenszeit beträgt 5 Monate. Aufgrund dieser schlechten Prognose ist CC für 10-20 % der Todesfälle durch Leber- und Gallenkrebs verantwortlich, die wiederum 13 % der jährlichen krebsbedingten Todesfälle weltweit ausmachen (7,8 Millionen Todesfälle im Jahr 2008 laut der weltweiten WHO-Statistik).

Die Erkennung von CC bleibt eine diagnostische Herausforderung, insbesondere bei Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis (PSC), einer chronischen cholestatischen Lebererkrankung unbekannter Ätiologie, die durch fortschreitende Entzündung und Fibrose der Gallengänge gekennzeichnet ist. Bei Patienten mit PSC entwickelt sich in etwa 30 % der Fälle während der ersten 10 Jahre der Krankheit CC. Derzeit wird CC mithilfe endoskopischer Bildgebung und histologischer Untersuchungen erkannt, die während der Endoskopie durchgeführt werden, die Sensitivität liegt jedoch bei bestenfalls 60 %.



Zwei von Mosaiques gemeinsam mit der Abteilung für Gastroenterologie der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführte Fall-Kontroll-Studien, bei denen Galle und Urin als Probenmatrix verwendet wurden, wobei erstere für lokale Aktivität und letztere für systemische Anzeichen einer CC-Progression verwendet wurden, weisen darauf hin, dass die Proteomanalyse eine praktikable Methode ist, um CC bei Patienten mit PSC oder anderen gutartigen Gallenerkrankungen durch Peptid-Multimarkermodelle mit Klassifizierungsgenauigkeiten von über 80 % zu erkennen. Die Urin-Proteomanalyse ermöglicht in dieser Hinsicht eine nicht-invasive Überwachung von Patienten mit CC-Risiko.

Später stellte sich heraus, dass ein auf beiden proteomischen Tests basierendes logistisches Regressionsmodell die Genauigkeit der CC-Diagnose zum Zeitpunkt der Endoskopie weiter verbesserte.

In einer prospektiven Auswertung an nachträglich aufgenommenen Patienten mit einer sechsmonatigen klinischen Nachbeobachtung ergab das logistische Regressionsmodell eine Genauigkeit bei der CC-Erkennung von 92 %. Der BPA/UPA-Test ist daher am besten für Patienten mit Gallenwegsstrikturen unbekannter Ursache und PSC-Patienten unter Überwachung geeignet, die aufgrund einer fortschreitenden Cholestase zur Endoskopie überwiesen wurden.


REFERENZEN:

  1. Lankisch TO et al. Hepatology 2011; 53: 875-84.
  2. Metzger J et al. Gut 2013; 62: 122-30.
  3. Voigtländer T et al. United European Gastroenterol J 2017; 5: 668-76.
  4. Voigtländer T et al. J Biomed Sci. 2020; 27(1): 13.
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