Prof. Harald Mischak

Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. med. habil. Harald Mischak

Biografie

Harald Mischak, geboren 1961 in St. Pölten in Österreich, promovierte 1986 in technischen Wissenschaften an der Technischen Universität Wien, Österreich. Nach seiner Postdoc-Arbeit über den Rhinovirus-Rezeptor an der Universität Wien (Institut für Biochemie) war er zwischen 1988 und 1993 als Gastwissenschaftler für die Signalgebung durch Proteinkinase C und Raf am Labor für virale Karzinogenese (finanziert von der Fulbright-Stiftung) und als Schroedinger- und Fogarty-Stipendiat am Labor für Genetik des NIH Nationales Krebs Institut in Bethesda, Maryland, USA beurlaubt.


Er setzte seine Forschungen über Kinasen als Gruppenleiter am GSF - Nationales Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, München, Deutschland von 1993-1998. Er schrieb seine Habilitation in klinischer Mikrobiologie an der Technischen Universität München über Proteinkinase C in der Signaltransduktion. Nach einem Jahr als wissenschaftlicher Gruppenleiter am Franz-Volhard Klinikum (MDC) in Berlin-Buch arbeitete er an der Struktur von Kinasen und verwandten Molekülen am NIDDK, Bethesda, Maryland, USA. 1999 übernahm er eine Stelle in der Abteilung für Nephrologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Hier gründete er Mosaiques Diagnostics und Therapeutics AG im Jahr 2002, das mit dem Ziel gegründet wurde, krankheitsspezifische Polypeptide zu identifizieren. Derzeit ist er wissenschaftlicher Leiter der Mosaiques AG sowie Geschäftsführer der Mosaiques Diagnostics GmbH und der Mosaiques DiaPat GmbH. Mit mehr als 400 wissenschaftlichen Publikationen zu Signalisierung und Proteomik, die über 32.000 Mal zitiert wurden (h-Index 96 bei Google), ist er einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Proteomforschung, der personalisierten Medizin und der angewandten Systembiologie. Darüber hinaus wurden mehr als 100 Patentanmeldungen mit Prof. Mischak als Erfinder eingereicht, die meisten davon zu proteomischen Biomarkern.


Zu seinen größten Errungenschaften zählt die Identifizierung der unterschiedlichen biologischen Rollen der Proteinkinase C. Er war der erste, der zeigte, dass Proteinkinase-C-Isoformen höchst unterschiedliche biologische Eigenschaften aufweisen. Er beschrieb diese bei der Differenzierung und onkogenen Transformation (Mischak et al. 1993, J Biol Chem 268, 1749-1756 und 20110-20115) und brachte sie mit unterschiedlichen intrazellulären Lokalisierungen in Zusammenhang (Goodnight, Mischak et al. 1995, J Biol Chem 270:9991-10001). Gemeinsam mit Walter Kolch (für Raf-Signalisierung, z. B. Kolch et al. 1993, Nature 364:249-252) und Hans Hacker (für CpG-Signalisierung, z. B. Hacker, Mischak et al. 1998, EMBO J 17:6230-6240) hat er die Rolle von Kinasen in mehreren wichtigen Signalmechanismen aufgezeigt. Alle diese Manuskripte wurden mehrere hundert Mal zitiert. Basierend auf seiner Erfahrung mit Proteomik in der Grundlagenforschung initiierte er die Verwendung von Urinproteomik und Kapillarelektrophorese-gekoppelter Massenspektrometrie für die klinische Anwendung und ist die führende Autorität in der klinischen Proteomik und Biomarkeridentifizierung. Zu seinen Leistungen auf diesem Gebiet gehört die Entwicklung von Richtlinien für die klinische Proteomanalyse, wo er eine große internationale und multidisziplinäre Gruppe leitete, die klinisch relevante proteomische Biomarker entwickelte.


Die beiden Hauptschwerpunkte der Arbeit von Prof. Mischak sind:


  1. Identifizierung, Validierung und Implementierung proteomischer Biomarker, insbesondere von Biomarkern, die mit chronischer Nierenerkrankung, koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und bestimmten Krebsarten in Zusammenhang stehen
  2. Aufdeckung der molekularen Veränderungen auf proteomischer Ebene, die für die oben genannten Hauptkrankheiten relevant oder sogar verantwortlich sind. Dieser Ansatz basiert auf den identifizierten Biomarkern, aber auch auf zusätzlichen proteomischen, metabolomischen und genomischen Daten. Mithilfe geeigneter bioinformatischer Ansätze werden die hochdimensionalen Daten kombiniert, um die zugrunde liegenden molekularen Strukturen zu identifizieren und schließlich ein molekulares Modell der jeweiligen Krankheit zu entwickeln, das wiederum die Identifizierung der am besten geeigneten therapeutischen Ziele für Interventionen und die Umsetzung einer personalisierten Präzisionsmedizin ermöglicht.

LEBENSLAUF

Name: Harald Mischak
Geburtsdatum: 4.6.1961, Nationalität: Österreichisch
ORCID-ID: 0000-0003-0323-0306
Aktuelle Position: Geschäftsführender Direktor der Mosaiques Diagnostics GmbH, Chief Scientific Officer der Mosaiques Diagnostics & Therapeutics AG
Email: mischak@mosaiques-diagnostics.com
Telefon: ( 49)-511-554744-13
FAX: ( 49)-511-554744-31

Abschlüsse und Auszeichnungen

Dipl.-Ing. (mit Auszeichnung) 1984
Dipl.-Ing. (mit Auszeichnung) 1986
Dr. med. habil 1995

Ausbildung

1971 - 1979 Realistisches Gymnasium (Grammar school with emphasis on science) in St. Pölten, Austria
1979 Matura (österreich. Abitur) mit gutem Erfolg
1979 - 1984 Institut für Chemie, Fakultät Naturwissenschaften, Technische Universität Wien, Österreich
1982 1. Diplom in Chemie
1984 2. Diplom in Chemie
1984 - 1986 Diplomarbeit an der Universität Wien, Thema: Immuntoxine
1986 - 1993 Post-Doc am Institut für Biochemie, Universität Wien (karenziert von 1989-93), Österreich
Sep.-Dec.1988 Eingeladener Wissenschaftler (finanziert durch die Fulbright-Stiftung) am Laboratory of Viral Carcinogenesis, NlH, NCI, FCRF, Frederick, Maryland, USA
1989 - 1990 Schroedinger Fellow am Laboratory of Genetics, NIH, NCI, Bethesda, Maryland, USA
1990 - 1993 Fogarty Fellow am Laboratory of Genetics, NIH, NCI, Bethesda, Maryland, USA
1993 - 1997 Wissenschaftlicher Gruppenleiter (entspricht Assistenzprofessor) am Institut für Klinische Molekularbiologie, GSF, München, Deutschland
1998 - 1998 Wissenschaftlicher Gruppenleiter an der Technischen Universität München, Institut für Immunologie, München, Deutschland
1998 - 1999 Wissenschaftlicher Gruppenleiter am Franz-Volhard Klinikum, MDC, Berlin, Germany
1998 - 1999 Gastwissenschaftler (entspricht Gastprofessor) im Laboratory of Molecular Biology, NIDDK, NIH, Bethesda, Maryland, USA
1999 - 2006 Professor, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
2010 - heute Professor, BHF Glasgow Cardiovascular Research Centre, Universität Glasgow, Großbritannien
2002 - heute Direktor der Mosaiques Diagnostics GmbH, Hannover, Deutschland

Mitgliedschaft in Berufsverbänden

Gesellschaft für Nephrologie 2004
EUTOX 2004
ERA-EDTA 2011

Redaktionelle Arbeit

Leitender Redakteur – Proteomics Clin. Appl. 2007
Sektionsredakteur - International Journal of Artificial Organs 2008
Wissenschaftlicher Redakteur - PLOS One 2013
Geschäftsführender Beirat - Proteomics 2014
Wissenschaftlicher Redakteur - Scientific Reports 2019

Mitgliedschaft in Europäischen Netzwerken

PREDICTIONS, INCA 2004
InGenious HyperCare, STEMdiagnostics, UROSYSTEOMICS 2006
GENINCA, PREDIVA 2007
SysKID 2008
HEPACUTE, EuroKUP 2009
ProtoClin 2010
PRIORITY, MASCARA 2011
TransCyst, CodeAge, BCMolMed, HOMAGE, Frailomics, BioMargin 2012
SysVasc, CKD-BIO, TransBioBC 2013
iMODE-CKD 2014
EURenOmics, RENALTRACT 2015
CaReSyAn, ProACT 2017
PerstTIgAN, KidneyAttack, PROACT, 2018
DCRen 2019
STRATEGY-CKD, BronchoBOC, Crit-CoV-U, ReDiRect, ReDrug,BC 2020
Propersis 2021
Disco-I, UPTAKE, Gen209 2022
ELMUMY, Signal, UriCoV, ProSTRAT-AI, MULTIR 2023

Literaturverzeichnis

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